Was sind denn nun genau
Herdenschutzhunde?
Nun Herdenschutzhunde haben
zumeist nur eine Aufgabe, die Herden auf dem Weg von den Stallungen im Dorf
hin zu den Weideflaechen außerhalb der Dorfes und auf den Sommerweiden,
welche sehr oft in einsamen, alpinen und subalpinen Regionen liegen vor
Angreifern zu schuetzen.
Herdenschutzhunde sind zumeist große, kraeftige
Hunderassen die alleine vom Erscheinungsbild her Respekt einfloeßen.
Ihre typischen Wesensmerkmale sind die stoische
Gelassenheit, eine Gleichgueltigkeit gegenueber Alltagssituationen,
Desinteresse bei unbedeutenden Reizen, eine große Eigenstaendigkeit und ein
hoher natuerlicher Schutztrieb, der nicht antrainiert werden muss.
Im Gegensatz zu Huete- und Treibhunden sind sie
wesentlich weniger beweglich, eher lauffaul und
besitzen so gut wie kaum Treib und Hueteinstinkt.
Ihre Vorzuege wurden den Herdenschutzhunden durch
teils jahrhunderte lange Selektion angeeignet, wobei unerwuenschte
Wesensmerkmale konsequent unterdrueckt wurden.
Durch diese Selektion entstanden auch Regional sehr
unterschiedliche Rassen, die sich auch in der Art wie sie die Herden
bewachen unterscheiden.
Hunde die die Herden in den großen Tiefebenen zu
bewachen haben sind zumeist inmitten der Herde, werden durch diese gedeckt
und treten dann in Gefahrensituationen zwischen die Herde und den Angreifer.
Herden die in alpinen Regionen weiden haben zumeist Bewacher die sich
strategisch guenstige Wachposten suchen, etwa ein wenig erhoeht abseits der
Herde, wo sie zumeist doesend liegen und den Tag verbringen.
Bei Gefahrensituationen sind sie aber in Windeseile zur Stelle und sperren
den Weg des Angreifers zur Herde ab.
Bedingt durch den Jagdzyklus der Beutegreifer ist die Wachbereitschaft der
Herdenschutzhunde in der Abend und Morgendaemmerung am groeßten, dann
brechen sie auch ohne den Befehl des Hirten zu Kontrollgaengen in der
Umgebung der Herden auf, wobei sie sehr genau wissen von wo die groeßte
Gefahr droht.
In der Regel reicht es bei einem Angriff durch
Beutegreifer aus das sich die Herdenschutzhunde zwischen Beute und Angreifer
stellen, denn kein Raubtier ist in der Regel an einem Verlustkampf
interessiert, denn damit waere sein eigenes und das Ueberleben des Rudels
gefaehrdet.
Getrost kann man Erzaehlungen in den Bereich
der Fabeln einordnen, wo Herdenschutzhunde Wolfsrudel so lange verfolgen bis
sie den letzten Wolf getoetet haben, ein solches Verhalten wuerde
zwangslaeufig zur Folge haben das die Herde ungeschuetzt waere, was ein
intelligentes Raubtier wie etwa der Wolf ausnutzen wuerde, indem er einige
Tiere seines Rudels vorschicken wuerde, die die Hunde von der Herde locken,
um dann mit dem Hauptrudel die nun ungeschuetzte Herde anzugreifen und
leichte Beute machen zu koennen. |